Zusatzversicherung

Zahnersatz immer teurer

Die Bundesbürger müssen immer höhere Beträge für Zahnersatz ausgeben, wie aus aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Viele gehen nicht zum Zahnarzt, weil sie die hohen Kosten fürchten. Helfen kann eine Zahnzusatzversicherung.

Viele Deutsche ächzen unter den Kosten für Zahnersatz! Das zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken. Demnach stiegen die Aufwendungen, die private Haushalte allein für Material- und Laborkosten ausgeben mussten, von 2,62 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 3,14 Milliarden Euro im Jahr 2014 an, wie die Deutsche Presse-Agentur heute meldet. Das bedeutet ein stolzes Plus von fast zwanzig Prozent!

Bedeutet dies tatsächlich auch, dass sich immer mehr Bürger keinen Zahnersatz leisten können? Leider ja, wie eine amtliche Haushalterhebung des Statistischen Bundesamtes von 2014 zeigt. Demnach sagte fast jeder zweite Bundesbürger (48,3 Prozent), der einen notwendigen Zahnarzt-Besuch vor sich her schob, dass er aus finanziellen Gründen nicht seine Zähne machen lasse.

Mit anderen Worten: Die Betroffenen haben Angst, dass ihnen ein Zahn gezogen wird und ihnen für den Zahnersatz das nötige „Kleingeld“ fehlt. Schließlich müssen selbst für einen einfachen Eingriff 3.000 Euro und mehr gezahlt werden. Viele Bürger laufen lieber mit Zahnschmerzen herum, weil sie die „Kostenfalle Zahnersatz“ scheuen!

Zahnzusatzversicherung schützt vor der „Kostenfalle Zahnersatz“

Die Entwicklung ist traurig, aber man kann sich davor schützen. Eine Zahnzusatzversicherung kommt – einschließlich des Betrages, den die Krankenkasse erstattet – für 80 bis 95 Prozent der Kosten auf, wenn ein Zahn ersetzt werden muss. Und selbst die Verbrauchertester von Finanztest bestätigen, dass es auf dem Markt viele sehr gute Angebote gibt. Bei einem Test im Jahr 2014 erhielten 55 Tarife die Bestnote!

Dass Zahnzusatz-Policen immer wichtiger werden, zeigt auch die hohe Nachfrage. Zum Stichtag 31. Oktober 2016 hatten rund 14 Millionen Bundesbürger eine Zahnzusatzversicherung unterzeichnet, so berichtet der PKV-Verband. Das bedeutet eine Verdoppelung der Abschlusszahlen innerhalb von nur zehn Jahren.

Wer einen Tarif abschließt, sollte die Ausschlüsse und Wartezeiten in einem Vertrag genau unter die Lupe nehmen. Hier gibt es von Anbieter zu Anbieter große Unterschiede. In der Regel sehen die Verträge in den ersten drei bis fünf Jahren nur eine anteilige Leistung für Zahnersatz vor. Nicht ganz zu Unrecht, schließlich sollen die Verbraucher nicht erst einen Tarif abschließen, wenn sich abzeichnet, dass sie bald einen Zahnersatz brauchen werden.

 

Mitarbeiter profitieren von einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV)

Unternehmen sind auf kompetente und zuverlässige Mitarbeiter angewiesen. Doch je mehr die Fachkräfte in Deutschland rar werden, desto mehr müssen sich auch die Arbeitgeber einfallen lassen, um Mitarbeiter an sich zu binden. Das gilt vor allem für kleinere Firmen, die keinen so großen Geldbeutel haben. Eine Möglichkeit hierfür ist der Abschluss einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung.

Mit einem solchen betrieblichen Krankenversicherung schlagen Arbeitgeber gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Nicht nur investieren sie in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Die Unternehmer können ihren Beschäftigten auch ihre Wertschätzung mit einer solchen Police zeigen und somit zu einem positiven Betriebsklima beitragen.

Meist handelt es sich um Gruppenverträge, welche für die gesamte Belegschaft des Unternehmens abgeschlossen werden. In der Regel finanziert der Arbeitgeber die Beiträge. Es gibt aber mittlerweile auch schon Modelle, wo sich Arbeitgeber und -nehmer die Kosten teilen. Bei den Verträgen handelt es sich um eine „Versicherung für fremde Rechnung“ nach Paragraph 43 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG). Neben privaten Krankenversicherern sind oft auch Krankenkassen als Kooperationspartner für Gruppentarife beteiligt.

Der Vorteil: Weil die Krankenzusatz-Policen meist für die gesamte Belegschaft abgeschlossen werden, profitieren die Unternehmen von Gruppenrabatten. Sogar die Ehepartner und Kinder können -abhängig vom Vertrag- mitversichert werden!

Jeder zweite Beschäftigte ist mindestens einmal pro Jahr krankgeschrieben

Besonders gefragt bei Firmenkunden sind Angebote der betrieblichen Vorsorge mit präventivem Charakter. Hierzu zählen etwa Vorsorge-Checks zur Erschöpfungsprophylaxe, ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement oder spezielle Fitness-Kurse für Freizeit und Pause.

Wie wichtig präventive Maßnahmen sind, zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport, für den Daten von Millionen Versicherten ausgewertet werden. Demnach war im Jahr 2015 mehr als jeder zweite Beschäftigte mindestens einmal binnen der 12-Monats-Frist krankgeschrieben (Betroffenenquote von 50,4 Prozent). Die durchschnittliche Fehlzeit: 12,4 Tage. Ein solcher Arbeitsausfall will erst einmal ersetzt werden, gerade in kleinen Firmen. Besser, die Mitarbeiter werden erst gar nicht krank.

Doch auch andere Zusatzversicherungen bedeuten einen echten Mehrwert für Unternehmer und Mitarbeiter. Eine Zahnzusatzversicherung sorgt dafür, dass sich die Beschäftigten ein teures Implantat leisten können – und nicht den Kunden mit einer Zahnlücke anlächeln müssen. Und die Absicherung für Brillen und Kontaktlinsen verspricht, dass die Mitarbeiter immer Durchblick haben. Die Möglichkeiten, eine bKV abzuschließen, sind so verschieden wie vielfältig.

Mehrere Studien deuten zudem darauf hin, dass Wertschätzung im Beruf vielen Beschäftigten mehr bedeutet als ein hoher Lohn. Der Abschluss einer Krankenzusatzversicherung kann hierfür ein kleiner, aber wichtiger Baustein sein. Sogar eine Chefarztbehandlung lässt sich für die Beschäftigten absichern! In vielen Branchen sind Benefits zusätzlich zum Gehalt inzwischen Standard. Selbst für kleine und mittelständische Unternehmen hält der Markt den passenden Schutz bereit.

Wenn die neue Brille zu teuer ist

Der Gesetzgeber hat Ersatzleistungen für Brillen aus dem Angebot der gesetzlichen Krankenkassen weitestgehend herausgenommen. Das finden die Bundesbürger überhaupt nicht in Ordnung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Zusätzlich schützen kann man sich mit einer privaten Zusatzversicherung.

Das Magazin „Apotheken Umschau“ hat jüngst eine Umfrage durchführen lassen, ob die Bundesbürger die Meinung vertreten, dass Brillen und Gläser Leistung der gesetzlichen Krankenkassen sein sollten. Die Antwort fiel mehr als deutlich aus. Stolze 86,1 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, sie fänden es „absolut nicht fair“, dass sich die Kassen aus der Beteiligung für Brillen zurückgezogen haben. Schließlich sei Kurzsichtigkeit eine „augenscheinliche Beeinträchtigung“ der Gesundheit.

Hohe Kosten: Viele tragen ihre Brille, so lange es geht

Die hohen Kosten wirken sich auch auf die Bereitschaft der Bundesbürger aus, Sehhilfen anzupassen. Schließlich verschlingt eine neue Gleitsichtbrille schnell mal 1.000 Euro. Und so sagten 17,5 Prozent der Befragten, sie hätten sich aus Kostengründen schon lange keine neue Brille mehr gekauft. Und drei Viertel aller Brillenträger nutzen ihr Modell, so lange es eben geht, selbst wenn das Modell schon kleine Fehler zeigt. Übrigens auch dann, wenn die Brillenstärke eigentlich angepasst werden müsste, weil die Sehkraft weiter nachgelassen hat. Hier zeigt sich: viele Bürger verzichten auf gutes Sehen, weil Brillen schlicht und einfach teuer sind!

Doch zum jetzigen Zeitpunkt ist es unwahrscheinlich, dass die Kassen Leistungen für Brillen wieder stärker integrieren. Aufgrund der steigenden Kosten ist eher damit zu rechen, dass weitere Leistungen aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung herausgestrichen werden – auch, wenn viele Bürger dies unfair finden.

Breites Angebot an Krankenzusatzversicherungen

Zusätzlich vorsorgen können gesetzlich Versicherte durch den Abschluss einer Krankenzusatzversicherung, die auch für Brillenersatzleistungen angeboten wird. Teilweise beinhalten diese Tarife auch weitere Leistungen zur Verbesserung der Sehschärfe – etwa Laserbehandlungen zur Korrektur eines Sehfehlers.

In der Regel leisten diese Versicherungen bis zu einer bestimmten Höchstsumme bzw. einem Prozentsatz der Behandlungskosten. Hierbei ist ein Vergleich des Tarifwerkes unbedingt zu empfehlen, ebenso ein Blick auf die Ausschlussklauseln.

Natürlich werden Krankenzusatzversicherungen nicht nur für Brillenleistungen angeboten. Äußerst beliebt sind zum Beispiel auch Zusatzversicherungen für Zahnersatz oder Heilpraktiker-Leistungen. Und wer sich mehr Komfort bei der Krankenhausbehandlung wünscht, etwa ein Ein- oder Zweibettzimmer, kann mit einer Krankenhauszusatzversicherung für mehr Behandlungskomfort sorgen. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Krankenkasse – Für Zahnersatz ins Ausland fahren? 

Zahnersatz ist teuer – aber nicht überall. Seit 2004 dürfen sich gesetzlich Krankenversicherte auch im EU-Ausland behandeln lassen, und so fahren immer mehr Bundesbürger nach Ungarn, Polen oder Spanien, um sich dort die Zähne machen zu lassen. Einsparungen bis zu 20 Prozent sind keine Seltenheit, aber bei dem Zahntrip ins Ausland gibt es auch einiges zu beachten.

Kassenpatienten müssen beim Zahnersatz tief in die Tasche greifen – ein vierstelliger Betrag ist für ein einziges Implantat keine Seltenheit. Deshalb fahren immer mehr Deutsche ins Ausland, um sich dort die Zähne machen zu lassen. Das ist auch deshalb kein Problem, weil viele GKV-Anbieter mittlerweile mit ausländischen Praxen kooperieren. Schließlich sparen auch sie Geld ein, wenn Arzthonorar und Material dort billiger zu haben sind. Tipps, was hierbei zu beachten ist, gab jüngst das ZDF-Magazin WiSo.

Kasse gezielt auf Kooperationen ansprechen

Wer mit einer Reise ins Ausland liebäugelt, um sich als „Souvenir“ einen neuen Zahn mitzubringen, der sollte deshalb die Krankenkasse gezielt auf Kooperationen ansprechen. Manche Kassen bezuschussen die Behandlungskosten nachträglich. Voraussetzung hierfür ist das Vorliegen eines Heil- und Kostenplanes (HKP). Das erleichtert auch die spätere Abrechnung.

Wer sich selbst eine Klinik im Internet raussuchen will, sollte bestimmte Kriterien beachten. Schließlich ist die Qualität der Zähne nicht nur wichtig dafür, was wir essen – ein Lächeln kann eine Visitenkarte sein. Viele Menschen leiten den sozialen Status ihres Gesprächspartners von dessen Gebiss ab, und tatsächlich hat der britische Forscher Jimmy Steele in einer Studie festgestellt, dass die Zähne unter den ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung deutlich schlechter sind als bei den Reichen.

Umso wichtiger ist es, auch beim Zahnarzt auf Qualität zu achten. Für Kliniken im Ausland gibt es bestimmte Gütesiegel, die einen gewissen Mindeststandard der Einrichtung garantieren: die Zertifizierung nach ISO 9001, das Qualitätssiegel Temos für Tourismusmedizin oder das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Erkundungen sollte der Patient auch einholen, über welche Qualifikation der behandelnde Arzt verfügt. Und natürlich, ob eine Verständigung mit dem Mediziner problemlos möglich ist, damit man ihm seine Wünsche und auch Beschwerden während der Behandlung mitteilen kann. Zudem sollte man sich vergewissern, ob die Klinik im Ausland einen sogenannten Materialpass ausstellt. In diesem ist genau aufgeführt, welche Materialien für ein Implantat verwendet werden.

Es gilt das Recht des Gastlandes

Wer seine Zähne im Ausland behandeln lässt, sollte eins bedenken: Bei Behandlungsfehlern und entsprechenden Schadensersatz-Forderungen gilt das Recht des Gastlandes. Zwar besteht europaweit eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, aber unter Umständen können Schadensersatzansprüche niedriger ausfallen als in Deutschland. Auch sollte mit dem Haus-Zahnarzt abgesprochen werden, ob er die Folgebehandlung bei Problemen übernimmt – nicht jeder ist dazu bereit. Deutsche Ärzte müssen Patienten nur im Notfall behandeln.

Deshalb empfiehlt es sich, auch von einem deutschen Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan einzuholen, um ausrechnen zu können, ob man bei einer Behandlung im Ausland wirklich spart. Hierbei müssen natürlich auch die Reisekosten für die Behandlung bzw. für Nachbehandlungen eingerechnet werden. Im Heil- und Kostenplan sollten alle notwendigen Voruntersuchungen, Behandlungen und Materialien aufgeführt sein. Wer die Kosten des Zahnersatzes scheut, kann auch mit einer privaten Zahnzusatzversicherung vorbeugen.

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