betriebliche Krankenversicherung

Betriebliche Krankenversicherung: Lukrative Zusatzleistung für Arbeitnehmer

Mehr als jedes zweite kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hat bereits Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Besonders im MINT-Bereich und in der IT-Branche sind Fachkräfte rar – und in Zeiten der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, die Arbeitnehmer durch lukrative Zusatzleistungen in das eigene Unternehmen zu locken.

Eine dieser lukrativen Zusatzleistungen sind betriebliche Krankenversicherungen: ein Arbeitgeber schließt mit einem privaten Krankenversicherer einen Gruppenvertrag für seine Angestellten ab, diese erhalten dafür medizinische Leistungen oder Gesundheitsleistungen. Vorstellbar sind zum Beispiel Tarife für den Klinikaufenthalt, um Ein- oder Zweibettzimmer oder andere PKV-Leistungen zu erhalten. Oder Tarife für Zahnersatz oder die Gesundheitsprävention durch Sportkurse etc.

Dies kann insbesondere für gesetzlich Versicherte eine wichtige Ergänzung im Krankenversicherungsschutz sein. Aber auch für privat Versicherte können betriebliche Tarife eine wichtige Ergänzung sein. Denn Gruppentarife ermöglichen besonders günstige Konditionen.

Zwei bKV-Varianten sind am Markt erhältlich
Betriebliche Krankenversicherungen gibt es in zwei Modellvarianten:

Bei Budgettarifen gibt es ein übergeordnetes jährliches Budget (z.B. 300 Euro oder 600 Euro oder 900 Euro), das für verschiedene Gesundheitsleistungen eines Leistungskatalogs verwendet werden kann. Jedoch: Ist das Budget aufgebraucht, kann keine weitere Gesundheitsleistung aus dem Katalog in Anspruch genommen werden.
Bei Bausteintarifen bestehen die Gesundheitsleistungen nebeneinander. Zwar kann das Geld für einen einzelnen Baustein gedeckelt sein (zum Beispiel 300 Euro für eine bestimmte Zahnarztleistung). Dennoch können weiteren Bausteine noch in Anspruch genommen werden, wenn eine Leistung bereits genutzt wurde – eine übergeordnete Budgetierung findet nicht statt.
Betriebliche Krankenversicherungen bieten somit durch ihre günstigen Bedingungen Arbeitnehmern, aber auch Arbeitgebern einen Mehrwert. Die Arbeitnehmer erhalten Gesundheitsleistungen zusätzlich zum Lohn. Dies fördert aber auch die Zufriedenheit und Verbundenheit mit dem Unternehmen, wovon wiederum der Arbeitgeber profitiert. Wer hierzu mehr wissen möchte, sollte sich an eine Expertin oder einen Experten wenden.

Die betriebliche Krankenversicherung bommt — weil sie lohnen kann!

Die betriebliche Krankenversicherung erlebt derzeit einen kleinen Boom. Nicht von ungefähr: In Zeiten des Fachkräftemangels kann sie ein Argument sein, um Mitarbeiter an die Firma zu binden. Auch Fehlzeiten lassen sich so reduzieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Die sogenannte betriebliche Krankenversicherung (bKV) erfreut sich steigender Nachfrage. Zum Jahresende 2018 haben 7.700 Unternehmen ihren Mitarbeitern diese zusätzliche Absicherung geboten, so berichtet der PKV-Verband am Mittwoch. Damit hat sich die Zahl der Betriebe innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr sind rund 1.650 neue Unternehmen hinzugekommen.

Die Nachfrage ist ein Beleg, dass Firmen vermehrt bereit sind, in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren. Denn hierzu leisten die bKV-Verträge einen wichtigen Beitrag. In der Regel handelt es sich um Gruppenverträge, die für die gesamte Belegschaft abgeschlossen werden können. Der Arbeitgeber finanziert die Beiträge, aber mitunter kann man die Kosten auch mit den Arbeitnehmern teilen. Rechtliche Grundlage ist die „Versicherung für fremde Rechnung“ nach Paragraph 43 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG).

Das mag technisch klingen, aber im Zweifel profitieren beide Seiten von den Verträgen. Denn die Möglichkeiten sind vielfältig. Ein solcher Vertrag kann zum Beispiel die Kosten von Vorsorgeuntersuchungen beinhalten, von Fitnesskursen, Maßnahmen zur Stressprävention oder Beratungen für eine gesunde Ernährung. Auch ein umfassendes Gesundheitsmanagement ist möglich: Das also die Tätigkeit am Arbeitsplatz danach untersucht wird, wie sie gesünder und weniger stressreich gestaltet werden kann. In Zeiten, in denen Burn-out, psychische Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten zu steigenden Fehlzeiten führen, ist das ein wertvolles Extra! Sogar eine Chefarzt-Behandlung lässt sich vereinbaren, abhängig vom Vertrag.

Doch auch die Arbeitgeber haben etwas davon. Sie können Fachkräfte binden und von Gruppenrabatten profitieren. Und dass sie gesunde Mitarbeiter haben, ist natürlich ein weiterer positiver Aspekt für den eigenen Unternehmenserfolg. In einem Beratungsgespräch kann man sich über die Möglichkeiten betrieblicher Gesundheitsvorsorge informieren. Eine Option, die übrigens auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen können!